4) Rückkopplungen

Prognosen über die Zukunft des Klimas sind schwierig. Durch Rückkopplungseffekte werden sie weiter erschwert. Ein Beispiel für einen Rückkopplungsmechanismus ist die Lösungsfähigkeit von CO2 in Wasser. Je wärmer es wird, desto mehr CO2 entweicht aus dem Meerwasser in die Luft.
Die berühmte Cola-Mentos-Fontäne kann diesen Mechanismus sehr schön demonstrieren.
 

Cola-Mentos-Geysir
Wenn man 6-8 Mentos-Mint-Bonbons gleichzeitig in eine Flasche Cola Light fallen lässt, entsteht nach sehr kurzer Zeit sehr viel Schaum, der wie ein Geysir nach oben aus der Flasche entweicht. Mit einem geeigneten Verschluss ist eine Geysir-Höhe von mehr als 4 Metern erreichbar.
 

Wie funktioniert’s?
Die Cola ist mit Kohlendioxid stark übersättigt. Beim Hineingeben der Mentos-Bonbons wird das Kohlendioxid aus der Flüssigkeit gelöst und der Schaum entsteht. Der Grund für die Geschwindigkeit der Reaktion liegt in der Oberfläche der Bonbons. Mit dem Auge betrachtet ist sie sehr glatt. Unter dem Mikroskop erkennt man aber, dass die Oberfläche eigentlich sehr rau ist. Genau wie in einem Sektglas an kleinen Kratzern kleine Kohlendioxid-Bläschen entstehen, so entsteht an den vielen Furchen des Bonbons eine große Menge gasförmiges Kohlendioxid, welche dann den Schaum bildet und den „Geysir“ zum Ausbrechen bringt.

Der Geysir wird nun einmal mit kalter und einmal mit warmer Cola gestartet. Weil kalte Flüssigkeiten CO2 sehr viel besser festhalten als warme spritzt der Geysir bei warmer Cola viel höher!

Genauso wie die Cola enthält auch das Meerwasser eine Menge CO2. Nicht so viel, dass es sprudelt, aber trotzdem gibt es 53-mal mehr CO2 im Meerwasser als in der ganzen Atmosphäre. Wird es nun wärmer, kann also das Meerwasser nicht mehr so viel CO2 binden und gibt es in die Atmosphäre frei. Damit steigt der Anteil in der Atmosphäre, was wiederum den Treibhauseffekt verstärkt und die Erde noch weiter erwärmt. Das Wasser kann noch weniger CO2 aufnehmen und gibt noch mehr ab. Eine solche Rückkopplung führt dazu, dass der Klimawandel sich selbst noch verstärkt.
 

Klimawandel: Menschengemacht?
Messungen zeigen deutlich, dass die durchschnittliche Erdtemperatur in den letzten Jahrzehnten angestiegen ist. Während man in Temperaturdaten nur langfristige Trends erkennen kann, lässt sich der Klimawandel deutlicher beobachten, wenn man historische Fotos von Gletschern mit neueren vergleicht.
 


Muir Gletscher in Alaska (1941 // 2004)

Das globale Klima ist sehr komplex, da unzählige Faktoren einen Einfluss haben, die auch nur schwer zu messen sind. Dennoch, wenn man alle Forschungsergebnisse zusammen nimmt, lautet das wissenschaftliche Fazit:

„Der vom Menschen gemachte Klimawandel ist sehr wahrscheinlich.“


(Quelle: Bericht des Weltklimarats von 2007)



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